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Medizinische Unterstützung für Kinder aus strahlenbelasteten Regionen
Während ihres Aufenthalts in Südtirol erhalten die Kinder finanzielle Unterstützung für dringende medizinische Leistungen – Landesrat Messner: "Unterstütze diese wichtige Initiative mit Freude"
BOZEN (LPA). Kinder aus strahlenbelasteten Regionen, die in Südtiroler Gastfamilien untergebracht sind, werden während ihres Aufenthalts in Südtirol bei dringenden medizinischen Leistungen finanziell unterstützt. Diese Entscheidung hat die Landesregierung in ihrer Sitzung vom 29. Juli getroffen.
Das genehmigte Programm ermöglicht den Kindern, die aus der Gegend rund um Tschernobyl stammen, einen kostenlosen Zugang zu dringenden, unaufschiebbaren gesundheitlichen Leistungen. Darunter fallen beispielsweise Kinderarzt- oder fachärztliche Visiten, Arzneimittel oder sonstige notwendige Leistungen. Dafür werden bis zu 8000 Euro zur Verfügung gestellt. "Das Immunsystem von Kindern aus Tschernobyl ist den Belastungen durch Radioaktivität auch heute noch stark ausgesetzt. Durch einen Aufenthalt in Südtirol reduziert sich die Konzentration an Cäsium 137 in ihrem Körper und sie können sich erholen. Diese wichtige Präventionsarbeit des Vereins 'Chernobyl Alto Adige-Südtirol' unterstütze ich mit Freude", erklärt der Landesrat für Gesundheitsprävention und Gesundheit Hubert Messner.
Die Vereinigung "Chernobyl Alto Adige-Südtirol" organisiert bereits seit vielen Jahren Aufenthalte für Kinder aus belasteten Gebieten. Die Organisation kümmert sich um alle bürokratischen Angelegenheiten, die Reiseorganisation sowie um die Unterstützung der Gastfamilien. Gastfamilien aus Südtirol nehmen die Kinder auf und übernehmen die Reise- und Aufenthaltskosten.
Am 26. April 1986 kam es zur Nuklearkatastrophe im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Obwohl mittlerweile viele Jahre seit dem Reaktorunfall vergangen sind, sind die angrenzenden Gebiete noch immer radioaktiv verseucht. Infolgedessen sind auch heute noch die Säuglingssterblichkeit, Totgeburten und Fehlbildungen genauso wie die Schilddrüsenkrebsrate deutlich erhöht.
LPA/red/pir