Eckdaten zur Geschichte

Eckdaten zur Geschichte
Die fünf ladinischen Täler

Vor ca. 2000 Jahren als keltische und rätische Stämme Teile der heutigen Südostschweiz und der angrenzenden Alpentäler im Nordosten Italiens besiedelten, eroberten die Römer die heutigen ladinischen Gebiete und integrierten sie in ihr Reich. In den darauf folgenden Jahrhunderten entwickelte sich mit der Romanisierung der Alpen die ladinische Sprache.
Die Zeit nach dem Verfall des Römischen Reiches war von heftigen Unruhen gekennzeichnet; erst nach der Christianisierung kam es durch die Schaffung von Fürstbistümern zu einer strukturierten Verwaltung.
Im 13. Jahrhundert gelang es den Grafen von Tirol, mit einer geschickten Expansionspolitik, der Kirche Macht und Einfluss zu entziehen und die Grafschaft Tirol zu gründen. Seitdem ist die ladinische Bevölkerung der Geschichte und Kultur Tirols tief verbunden. In den napoleonischen Kriegen beteiligten sich die Ladiner am Tiroler Freiheitskampf gegen die französischen und bayrischen Truppen. Auch im ersten Weltkrieg kämpften die Ladiner an der Seite Österreich-Ungarns. Die Dolomitenfront wurde dabei Schauplatz erbitterter Stellungskämpfe. Am Ende des ersten Weltkrieges kam der südliche Teil des Landes Tirol zu Italien.
Mit der Machtergreifung der Faschisten im Jahre 1922 wurde das Ladinische zum italienischen Dialekt erklärt. Durch die Teilung der Ladiner in 3 Provinzen (Bozen, Trient und Belluno) setzte eine verstärkte Italianisierung der Bevölkerung ein. Nach dem 2.Weltkreig verbesserte sich die politische und sprachliche Lage der Ladiner, dies gilt vor allem für die Ladiner in Südtirol. Mit dem ersten Autonomiestatut des Jahres 1948 wurde ein beschränkter Schutz der ladinischen Sprachgruppe im schulischen Bereich erreicht. In den ladinischen Tälern Südtirols konnte so das paritätische ladinische Schulsystem eingeführt werden. Entscheidend für den kulturellen und sprachlichen Fortbestand der Ladiner war die Verabschiedung des zweiten Autonomiestatutes im Jahre 1972 mit welchem die Minderheitenrechte der ladinischen Bevölkerung Südtirols und des Trentino ausgebaut wurden. Sehr eingeschränkt ist bis heute der Schutz der Ladiner in der Provinz Belluno.