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Denkmalschutz für ehemaligen Bahnhof von Eppan

Das 1898 erbaute Bahnhofsgebäude in St. Michael in der Gemeinde Eppan soll als Kulturdenkmal erhalten bleiben. Die Landesregierung hat beschlossen, es unter Denkmalschutz zu stellen.

Die Landesregierung hat heute beschlossen, den ehemaligen Bahnhof von Eppan in St. Michael unter Denkmalschutz zu stellen. (Foto: Hubert Berberich/wikimedia.org)

Der ehemalige Bahnhof Eppan/Girlan an der Überetscher Bahnlinie - in dem heute Mobilitätszentrum, Gemeindeämter und Bar untergebracht sind - soll analog zu jenem in Kaltern als Architektur- und Kulturdenkmal geschützt und erhalten werden. Die Landesregierung hat daher heute (12. Mai) auf Vorschlag von Denkmalpflege-Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer beschlossen, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. „Das im Zuge des Baus der Überetscher Bahn Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Gebäude bildet gemeinsam mit dem ehemaligen Sanatorium und Grandhotel Hocheppan und der Kellereigenosssenschaft St. Michael einen Gebäudekomplex, der bereits als Ensemble ausgewiesen ist. Auf Antrag der Gemeinde Eppan als Eigentümerin der Liegenschaft, wird dieser Schutz nun verstärkt“, erklärt die Landesrätin.

Symbol der Zeitwende und der Modernisierung

Das Bahnhofsgebäude in St. Michael war 1898 erbaut worden und galt als Symbol der Zeitwende und der Modernisierung, die besonders die Bahnanbindung in die Landgemeinde Eppan brachte. Nach der Auflassung der Eisenbahn im Jahre 1965 war das Gebäude unter anderem als Maleratelier genutzt worden. Das Land Südtirol hat das Gebäude im April vergangenen Jahres unentgeltlich an die Gemeinde Eppan abgetreten.

Offene Veranda mit kunstvoll geschnitzter Holzkonstruktion

Das Gebäude entspricht in Grundriss und architektonischer Ausgestaltung dem 2008 unter Denkmalschutz gestellten Kalterer Bahnhofsgebäude. Als bautypologische Elemente gelten der Mittelrisalit mit Rundbogentüren an der Eingangsseite, niedere Seitenflügel und die südseitige Veranda sowie die Decken mit schabloniertem Dekor. Von der originalen Bausubstanz sind die süd-ostseitige offene Veranda mit einer kunstvoll geschnitzten Holzkonstruktion, einige Böden aus großformatigen Porphyrplatten sowie mehrere Innentüren noch vorhanden. Auch das Dachgeschoss und die Kellerräume sind noch im Originalzustand.

Der ostseitige Veranda-Anbau wurde abgetragen und originalgetreu wiederaufgebaut. Im Zuge der Gebäudesanierung hat die Südtiroler Transportstrukturen AG STA alle originalen Fenster durch PVC-Fenster mit Holzoptik ersetzt. 2014 wurden Schablonenmalereien an der Decke des ehemaligen Bahnhofsbuffets freigelegt. Die Restaurierungsarbeiten wurden vom Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler finanziell unterstützt.

Auf der Grundlage des heutigen Beschlusses der Landesregierung wird nun die Direktorin der Landesabteilung Denkmalpflege, Karin Dalla Torre, im Grundbuch die direkte Denkmalschutzbindung eintragen lassen. Diese wird nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Region rechtswirksam.

LPA/jw

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